Ko-Kreation statt Kampf

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Ein Plädoyer für ein mitfühlendes, schöpferisches Miteinander

Es setzt sich eh der Stärkere durch. Erfolgreich wirst Du nur, wenn Du Ellenbogen zeigen kannst. Das Leben ist halt mal ein Kampf. Kennst Du solche Sprüche?

Leider wurde in unserer Gesellschaft – verstärkt seit dem Industriezeitalter – die Ideologie vom „Recht des Stärkeren“ verbreitet. Vermeintlich Schwächere, sensible Menschen und auch Tugenden wie Empathie, Achtsamkeit, Mitgefühl, gegenseitige Unterstützung blieben auf der Strecke. Wer nicht ins System passte und wer sich nicht selber durchsetzen konnte, wurde schnell zum Mobbing-Opfer.

Das Dilemma nahm wohl seinen Lauf mit der einseitigen Interpretation des Klassikers des englischen Naturforschers Charles Darwin – „Über die Entstehung der Arten“ (1859). Man schob ihm die Behauptung von der „Überlegenheit des Stärkeren“ in die Schuhe. Die daraus abgeleitete Deutung unseres Daseins als gewalttätiger Krieg um das Überleben rechtfertigte die Ausbeutung des Menschen und der Natur, bis in die Zeiten der „New Economy“. Unverarbeitete persönliche Traumata gebären immer wieder Täter und Opfer, und vielen erscheint das „normal“.

Bei genauerem Hinschauen entdeckt man, dass Darwin zufolge die am besten Angepassten überleben, weil sie länger leben und sich stärker fortpflanzen.

Zur Anpassung in der Natur gehört unweigerlich das Bilden kreativer Kooperationen, so genannten „Symbiosen“, dazu. Vor einiger Zeit fiel mir dazu das Buch „Symbiosen – Das erstaunliche Miteinander in der Natur“, des naturwissenschaftlichen Zeichners Johann Brandstetter und des Evolutionsbiologen Josef H. Reichholf in die Hände. Da kann man Symbiosen zwischen Säugetieren wie die von Mensch und Hund kennen lernen, aber auch zwischen Pflanzen und Tieren. Die Titanenwurz, die größte alle Blüten, braucht beispielsweise Käfer und heizt für sie ein. Eine bedeutsame Symbiose ist die zwischen den Waldbäumen und dem Wurzelpilz mit seinen feinen Pilzfäden, die für die Bäume Mineralien und Wasser aus dem Boden holen. Im Gegenzug füttern die Bäume die Pilze mit Zucker aus der Photosynthese. Oder nehmen wir die Symbiose zwischen Mikroben und Mensch in der Hautflora, Mundflora oder Darmflora. Jeder Mensch ist ein ganzer Zoo…

Gemeinsam geht es besser. Und zwar in einem Miteinander, in dem jeder seinem Wesen treu bleiben darf. Die Natur zeigt uns, wie es geht. Die Sehnsucht nach kooperativen Arbeitsformen ist groß, das Bewusstsein dafür ist stark gewachsen, gerade durch die gesellschaftliche Krise der letzten zwei Jahre.

Es ist elementar, dass wir wieder unsere Verbundenheit als biologische Wesen erspüren und aus dem Täter-Opfer-Teufeskreis ausbrechen, der in jedem Krieg seine hässliche Fratze mit großem Leid auf allen Seiten zeigt. Dass wir wieder zu unserer schöpferischen Bestimmung zurück finden, unser göttliches Herz erspüren und daraus leben, in Verbundenheit mit allem Leben und dem Göttlichen. Mir gefällt für diesen neuen Ansatz gut der neu entwickelte Begriff „Ko-Kreation“.

Ich bin dankbar, dass ich ein unterstützendes berufliches Umfeld gefunden habe, wo der eine nicht neidisch auf den Erfolg des anderen ist, sondern wo Erfolge gemeinsam gefeiert werden. Wo wir miteinander lernen, uns miteinander weiter entwickeln, einander herausfordern, weil es uns um das größere Ganze geht, die Zukunft des Planeten Erde und die Befreiung von immer mehr Menschen aus dem Hamsterrad der modernen Sklaverei. Geschmeidig wie Weiden am reißenden Wildbach bleiben wir in Bewegung und strecken uns der Sonne entgegen.

Veronika Mergenthal

Veronika Mergenthal
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